Gipsmuseum / Gipsbergwerk
Das Gipsmuseum Schleitheim im Kanton Schaffhausen ist dem letzten noch begehba- ren Gipsbergwerkstollen der Region vorgelagert. Es figuriert seit 2011 im Verzeichnis der Geotope von nationaler Bedeutung. Auf kleinstem Raum und als einziges dieser Art in der Schweiz zeigt es auf anschauliche Weise die geologische Entstehung des Gipses, den bergmännischen Abbau, die Verarbeitung, die Eigenschaften und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Gipses in der Landwirtschaft, im Bauwesen, in der Medizin und der Kunst usw. Der Besuch des Gipsmuseums ist attraktiv für Interessierte an der Erdgeschichte, am historischen Bergbau in der Region, der Geschichte des Schleitheimer Gipsgewerbes und als Anschauungsobjekt der Berufskunde des Bau- und Baunebengewerbes. Es ist aber auch geeignet als spezieller Höhepunkt einer Schulreise, einer Geologieexkursion, eines Firmen-, Vereins-, Gesellschafts- oder Seniorenausflugs. Für Schulklassen oder Vereine besteht die Möglichkeit der Benutzung der Grillstelle und der dazugehörenden Sitzgelegenheiten. Angemeldeten Gruppen wird auf speziellen Wunsch ein Apéro mit Schleitheimer Spezialitäten in der sog. Tonhalle im Stollen oder im Aussenbereich angeboten. Für Einzelbesucher steht das Museum zu den festgelegten Terminen offen.
In Arbeit: Stollenbahn
Flüelistrasse 25, 8226 Schleitheim-Oberwiesen (nahe Grenzübergang Schleitheim / Stühlingen) Öffnungsdaten 2024 Weitere Angaben siehe auf der Infoseite. Betreiberin des Gipsmuseums: Stiftung zur Förderung des Gipsbergwerkes und des Gipsmuseums Schleitheim Flyer zum Gipsmuseum (PDF)
Der Besuch des Gipsmuseums und des Bergwerkstollens kann auch Abschluss einer Wanderung auf dem TAR-DA-DA-WEG oder dem Begginger- und Schleitheimer-Teil des geologischen Lehrpfades der Region Schaffhausen sein. (Franz Hofmann, Hans Hübscher «Geolo- gieführer der Region Schaffhausen», ISBN 385801 005.7)
Das Museum Das Gipsmuseum wurde 1938 von den letzten Betreibern des Gipsbergwerkes, der Erbengemeinschaft der Buchdruckerfamilie J. G. Stamm, auf privater Basis einge- richtet. Nebst Egon, Hans und Magdalena Stamm war massgeblich der spätere Direktor des Museums zu Allerheiligen in Schaffhausen, Dr. Walter Ulrich Guyan, beteiligt. Erste Besucher wurden schon 1935/36 in den 1904 aufgelassenen und von 1927 bis 1937 reaktivierten Stollen geführt. Das am 24. April 1938 eröffnete Museum vor dem Gipsstollen sollte die Erinnerung an das für Schleitheim wichtige und flo- rierende Gipsgewerbe des 18./19./20. Jh. wachhalten. Ein letzter Stollen wurde 1936 angeschlagen und bis 1944 betrieben. Dann kam das endgültige Aus für das Schleit- heimer Gipsgewerbe. 1962 ging das Gipsmuseum als Stiftung an die Gemeinde und wird seither von Freiwilligen und dem Verein Gipsstolle Schlaate geführt. 1996 wurde das Gipsmuseum von Grund auf neu gestaltet. Die fachliche Beratung erfolgte durch die Geologen Dr. Franz Hofmann und Dr. Klaus Stucky, für das Aus- stellungskonzept war Dr. Gérard Seiterle, damaliger Direktor des Museums zu Allerheiligen, zuständig. Eine weitere Neugestaltung einiger Ausstellungsvitrinen im Mühlenteil erfolgte 2007 durch den Geologen Dr. Iwan Stössel. Das Gipsmuseum gibt mit geologischer Karte und geologischem Profil einen Über- blick über die erdgeschichtliche Situation der Region Schleitheim. Die Entstehung des Gipsgesteins vor rund 240 Mio. Jahren, in der Trias des Erdmittelalters, ist anschaulich dargestellt. Landschafts- und Vermessungspläne aus dem 19. Jh. zeigen die Standorte der oberirdischen, rund um das Dorf liegenden, und der unterirdi- schen Gipsbrüche an der «Halde» in Oberwiesen. Ebenfalls sind die Standorte der zehn Gipsmühlen in der Gemeinde festgehalten. Diese nutzten die Wasserkraft des Schleitheimer- und des Zwerenbaches, um die Mühlen anzutreiben. Die letzte Gips- mühle wurde am 1872 ausgehobenen Werkkanal in Oberwiesen gebaut. Sie verarbeitete in der 1874 erbauten Gipsfabrik – «Fabrikation von Acker- & Baugyps, künstliche Bausteine von Stamm & Wanner» ̶ die Gipssteine zu Acker-, Bau- und Stuckaturgips sowie Gips-Bau- und Isoliersteine. In einer Vitrine sind die im 19. Jh. verwendeten Werkzeuge ausgestellt. Zum Spren- gen verwendete man Schwarzpulver, der Beleuchtung dienten Öllampen, später Karpidleuchten. Gezeigt werden zudem das Brennen des Gipses sowie einige Arten vorkommenden Gipses in Schleitheim. Die Verwendung von Gips für Bau- und Kunstgewerbe, Medizin, als Giessformen u. a. m. wird ebenfalls gezeigt. Das kleine aber informativ ausgestattete Museum zieren die von einem kunstbegabten Schleit- heimer 1938 mit Kreide gemalten Wandbilder. Der zweite Raum ist der Verarbeitung der Gipssteine gewidmet. Nach dem Vorbrand wurden die Gipssteine in der Gipsstampfe zerkleinert, um dann in der Gipsmühle zum Gipsmehl gemahlen zu werden. In Säcken und Fässern wurde das Endprodukt an die Kundschaft ausgeliefert. Die Mühle stammt von einem Schleitheimer und war im Nachbardorf Siblingen im Betrieb. In einem Schaubild wird die heutige Verarbei- tung des Gips gezeigt. Ferner sind weitere Formen von Gips ausgestellt.
Stollen Höhepunkt des Museumsbesuches ist der Gang in den einzigen für Besucher noch begehbaren Gipsbergwerkstollen. Über dem Mundloch ist die heilige Barbara als Schutzpatronin der Berg- leute im Relief dargestellt. Ein niedriger ausgebauter Zugangsstollen führt durch die überlagerte Kalkschicht bis zur Gipsschicht. Hier weitet sich das Profil der Stollen mit einigen Seitenangrif- fen. Die ganze Strecke ist bergmännisch gesichert und elektrisch ausgeleuchtet. Sehr schön ist die Sedimentstruktur des Gipsgesteins zu sehen, aber auch die Bewegungen des Berges durch Druck oder Aufquellung. Zu sehen sind auch die stehengebliebenen halben Bohrlöcher, die auf- zeigen, dass der Abbau horizontal wie auch vertikal erfolgte. Eindrücklich ist die Kaverne am Stollenende, die sog. Tonhalle sowie das Wasserbecken, das sog. «Mannebad». Im Gegensatz zum in einem Seitenstollen anzutreffenden «Frauebad». Die Nen- nungen sind jedoch nur sinnbildlich zu verstehen und dienten dem Kumpel zur Orientierung. Zurzeit ist ein Bautrupp daran, eine Stollenbahn zur Beförderung der Besucher zu erstellen.
Weitere Informationen zur Geschichte des Gipsabbaus in Schleitheim und deren Weiterverarbeitung finden sie hier>>>
Das Schleitheimer Gipsgewerbe Broschüre ISBN Nr.3-9522515-8-5 Erhältlich im Gipsmuseum oder im Buchhandel
Die Stiftung
Das Gipsmuseum sowie der Gipsstollen sind infolge Sanierungsarbeiten bis auf weiteres geschlossen.
Gipsmuseum
Schleitheims Museen - www.museum-schleitheim.ch
In Arbeit: Stollenbahn
Das Gipsmuseum Schleitheim im Kanton Schaffhausen ist dem letzten noch begehbaren Gipsbergwerkstollen der Region vor- gelagert. Es figuriert seit 2011 im Verzeichnis der Geotope von nationaler Bedeutung. Auf kleinstem Raum und als einziges dieser Art in der Schweiz zeigt es auf anschauliche Weise die geologische Entstehung des Gipses, den bergmännischen Abbau, die Verarbeitung, die Eigenschaften und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Gipses in der Landwirtschaft, im Bauwesen, in der Medizin und der Kunst usw. Der Besuch des Gipsmuseums ist attraktiv für Interessierte an der Erdgeschichte, am historischen Bergbau in der Region, der Geschichte des Schleitheimer Gipsgewerbes und als Anschau- ungsobjekt der Berufskunde des Bau- und Baunebengewerbes. Es ist aber auch geeignet als spezieller Höhepunkt einer Schul- reise, einer Geologieexkursion, eines Firmen-, Vereins-, Gesellschafts- oder Seniorenausflugs. Für Schulklassen oder Vereine besteht die Möglichkeit der Benutzung der Grillstelle und der dazugehörenden Sitzgelegenheiten. Angemeldeten Gruppen wird auf speziellen Wunsch ein Apéro mit Schleithei- mer Spezialitäten in der sog. Tonhalle im Stollen oder im Aussenbereich angeboten. Für Einzelbesucher steht das Museum zu den festgelegten Terminen offen.
Das Museum Das Gipsmuseum wurde 1938 von den letzten Betreibern des Gipsbergwerkes, der Erbengemeinschaft der Buchdruckerfa- milie J. G. Stamm, auf privater Basis eingerichtet. Nebst Egon, Hans und Magdalena Stamm war massgeblich der spätere Direktor des Museums zu Allerheiligen in Schaffhausen, Dr. Walter Ulrich Guyan, beteiligt. Erste Besucher wurden schon 1935/36 in den 1904 aufgelassenen und von 1927 bis 1937 reaktivierten Stollen geführt. Das am 24. April 1938 eröffnete Museum vor dem Gipsstollen sollte die Erinnerung an das für Schleitheim wichtige und florierende Gipsgewerbe des 18./19./20. Jh. wachhalten. Ein letzter Stollen wurde 1936 ange- schlagen und bis 1944 betrieben. Dann kam das endgültige Aus für das Schleitheimer Gipsgewerbe. 1962 ging das Gips- museum als Stiftung an die Gemeinde und wird seither von Freiwilligen und dem Verein Gipsstolle Schlaate geführt. 1996 wurde das Gipsmuseum von Grund auf neu gestaltet. Die fachliche Beratung erfolgte durch die Geologen Dr. Franz Hof- mann und Dr. Klaus Stucky, für das Ausstellungskonzept war Dr. Gérard Seiterle, damaliger Direktor des Museums zu Aller- heiligen, zuständig. Eine weitere Neugestaltung einiger Ausstellungsvitrinen im Mühlenteil erfolgte 2007 durch den Geologen Dr. Iwan Stössel. Das Gipsmuseum gibt mit geologischer Karte und geologi- schem Profil einen Überblick über die erdgeschichtliche Situation der Region Schleitheim. Die Entstehung des Gipsge- steins vor rund 240 Mio. Jahren, in der Trias des Erdmittelal- ters, ist anschaulich dargestellt. Landschafts- und Vermessungspläne aus dem 19. Jh. zeigen die Standorte der oberirdischen, rund um das Dorf liegenden, und der unterir- dischen Gipsbrüche an der «Halde» in Oberwiesen. Ebenfalls sind die Standorte der zehn Gipsmühlen in der Gemeinde festgehalten. Diese nutzten die Wasserkraft des Schleithei- mer- und des Zwerenbaches, um die Mühlen anzutreiben. Die letzte Gipsmühle wurde am 1872 ausgehobenen Werkka- nal in Oberwiesen gebaut. Sie verarbeitete in der 1874 erbauten Gipsfabrik – «Fabrikation von Acker- & Baugyps, künstliche Bausteine von Stamm & Wanner» ̶ die Gips- steine zu Acker-, Bau- und Stuckaturgips sowie Gips-Bau- und Isoliersteine. In einer Vitrine sind die im 19. Jh. verwendeten Werkzeuge ausgestellt. Zum Sprengen verwendete man Schwarzpulver, der Beleuchtung dienten Öllampen, später Karpidleuchten. Gezeigt werden zudem das Brennen des Gipses sowie einige Arten vorkommenden Gipses in Schleitheim. Die Verwen- dung von Gips für Bau- und Kunstgewerbe, Medizin, als Giessformen u. a. m. wird ebenfalls gezeigt. Das kleine aber informativ ausgestattete Museum zieren die von einem kunstbegabten Schleitheimer 1938 mit Kreide gemalten Wandbilder. Der zweite Raum ist der Verarbeitung der Gipssteine gewid- met. Nach dem Vorbrand wurden die Gipssteine in der Gipsstampfe zerkleinert, um dann in der Gipsmühle zum Gipsmehl gemahlen zu werden. In Säcken und Fässern wurde das Endprodukt an die Kundschaft ausgeliefert. Die Mühle stammt von einem Schleitheimer und war im Nachbardorf Siblingen im Betrieb. In einem Schaubild wird die heutige Verarbeitung des Gips gezeigt. Ferner sind weitere Formen von Gips ausgestellt.
Der Besuch des Gipsmuse- ums und des Bergwerkstol- lens kann auch Abschluss einer Wanderung auf dem TAR-DA-DA-WEG oder dem Begginger- und Schleithei- mer-Teil des geologischen Lehrpfades der Region Schaffhausen sein. (Franz Hofmann, Hans Hübscher «Geologieführer der Region Schaffhausen», ISBN 385801 005.7)
TAR-DA-DA-WEG
Stollen Höhepunkt des Museumsbesuches ist der Gang in den einzi- gen für Besucher noch begehbaren Gipsbergwerkstollen. Über dem Mundloch ist die heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute im Relief dargestellt. Ein niedriger ausgebauter Zugangsstollen führt durch die überlagerte Kalkschicht bis zur Gipsschicht. Hier weitet sich das Profil der Stollen mit einigen Seitenangriffen. Die ganze Strecke ist bergmännisch gesichert und elektrisch ausgeleuchtet. Sehr schön ist die Sediment- struktur des Gipsgesteins zu sehen, aber auch die Bewegun- gen des Berges durch Druck oder Aufquellung. Zu sehen sind auch die stehengebliebenen halben Bohrlöcher, die aufzeigen, dass der Abbau horizontal wie auch vertikal erfolgte. Eindrücklich ist die Kaverne am Stollenende, die sog. Tonhalle sowie das Wasserbecken, das sog. «Mannebad». Im Gegensatz zum in einem Seitenstollen anzutreffenden «Frauebad». Die Nennungen sind jedoch nur sinnbildlich zu verstehen und dienten dem Kumpel zur Orientierung. Zurzeit ist ein Bautrupp daran, eine Stollenbahn zur Beförde- rung der Besucher zu erstellen.
Weitere Informationen zur Geschichte des Gipsabbaus  in Schleitheim und deren Weiterverarbeitung finden sie hier
Das Schleitheimer Gipsgewerbe Broschüre ISBN Nr.3-9522515-8-5 Erhältlich im Gipsmuseum oder im Buchhandel
Flyer (PDF)
Die Stiftung
Das Gipsmuseum sowie der Gipsstollen sind infolge Sanierungsarbeiten bis auf weiteres geschlossen. .